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20.03.2013

Statement von Ulrike Steinecke

"bild.de" hat am 18. März 2013 einen Artikel veröffentlicht, der zu Recht auf viel Unmut gestoßen ist. Hierzu folgende Erläuterungen:

1. Der Text des Artikels wurde bereits vor Wochen zwischen der Redaktion von bild.de und dem Deutschen Verband für Physiotherapie (ZVK) e. V. abgestimmt. Zu diesem Zeitpunkt kannten wir weder die Überschrift ("Insiderin erklärt……") noch den Fehlerkatalog.

2. Alle positiven Aussagen im Artikel selbst wurden in der Wahrnehmung unserer Kollegen überlagert durch die Überschrift über dem Gesamtartikel, mit dem sie eigentlich gar nichts zu tun hat. Diese negative Aussage lag nicht in der Absicht von bild.de. Zwischenzeitlich durch bild.de vorgenommene Korrekturen bei der Überschrift und dem Text (Stand 20. März 2013) machen dies überdeutlich.

3. Die Auflistung der 10 häufigsten Fehler einerseits und Hinweisen dazu, wie der Patient einen guten Physiotherapeuten erkennen kann, werden von uns ebenso wie von vielen Kollegen als imageschädigend betrachtet. Sie erwecken einen Eindruck von der Arbeit unserer Praxen, der mit der Wirklichkeit nichts zu tun hat. Uns geht es hier nicht anders als den Ärzten: Fehler in einzelnen Praxen werden zu Unrecht auf den gesamten Berufsstand projiziert.

4. Unser Fehler in der Zusammenarbeit mit bild.de: Wir haben nach Beantwortung zweier weiterer Fragen den Gesamtartikel nicht mehr zur Freigabe des Textes angefordert und wurden daher überrascht von dieser Aufmachung. Für mich ist besonders ärgerlich, dass damit der Eindruck entstanden ist, diese Zitate stammten von mir und wären von mir autorisiert.

5. Dennoch: Wir haben in unserer Öffentlichkeitsarbeit in den letzten
drei Jahren verstärkt und erfolgreich in Publikumsmedien den Nutzen der Physiotherapie für den Patienten dargestellt (2012: 1271 Artikel mit einer Auflage von mehr als 40 Millionen). bild.de verfügt über einen hohen Verbreitungsgrad, den wir nutzen wollten.

6. Der Ärger über den negativen Teil der Darstellung ist völlig berechtigt. Aller Kritik insoweit stelle ich mich, weil ich als Vorsitzende die politische Verantwortung trage. Ich bin aber betroffen über eine Reihe von persönlichen Angriffen. Wie auch immer: Der ZVK stellt sich natürlich schützend vor seine Mitglieder und verteidigt sie gegen jegliche unberechtigte Kritik.


Im übrigen:

Der ZVK stand und steht dafür, die Arbeitsbedingungen der Physiotherapiepraxen in der gesetzlichen Krankenversicherung grundlegend zu verändern. Das gegenwärtige System kurzer und unflexibler Behandlungszeiten und einer damit verbundenen völlig unzureichenden Bezahlung dient weder den Patienten noch den Behandlern und basiert allein auf den ökonomischen Interessen der gesetzlichen Krankenversicherung. Die Vertragsärzte haben in dieser Legislaturperiode des Bundestages deutliche Honorarverbesserungen erreicht. In der Legislaturperiode 2013 bis 2017 müssen vergleichbare Verbesserungen im Heilmittelbereich folgen. Diese Forderung gehört zu den Wahlbausteinen, über die wir in der Bundesdelegiertenkonferenz am 27. und 28. April 2013 beraten und beschließen werden.

Ulrike Steinecke
Vorsitzende