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Quarantäne-Regeln in NRW: Das müssen Sie nach einem positiven Corona-Test tun

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Mehr Eigenverantwortung - das ist das Motto bei den neuen Quarantäne-Regeln in NRW. Was Sie tun müssen, wenn Ihr Corona-Test positiv ist.

Hamm - Bei den stark steigenden Corona-Zahlen in NRW ist es nicht unwahrscheinlich, sich mit dem Virus zu infizieren. Nachgewiesen wird das auch bei der Omikron-Variante am verlässlichsten mit einem PCR-Test. Bislang war es so, dass nach einem positiven Testergebnis ein Anruf vom Gesundheitsamt mit strikten Anweisungen zur Quarantäne folgte. Doch so wird es jetzt nicht mehr gehandhabt.

BundeslandNordrhein-Westfalen (NRW)
HauptstadtDüsseldorf
Einwohner17,93 Millionen

Neue Quarantäne-Regeln in NRW: Was Sie jetzt beachten müssen

Die Regierung in NRW setzt in der Corona-Pandemie ab sofort auf mehr Eigeninitiative. Wer sich infiziert hat, soll selber Verantwortung übernehmen. Das heißt: Sich eigenständig in Isolation begeben und schnellstmöglich alle Kontaktpersonen informieren.

Nach der Corona-Test-und-Quarantäne-Verordnung des Landes NRW ist seit dem 16. Januar 2022 keine schriftliche oder telefonische Anordnung zur Isolierung mehr vorgesehen. Darüber informierten jüngst die verschiedenen Kreise in Nordrhein-Westfalen. So heißt es in der Mitteilung: „Positiv Getestete bekommen vom Kreisgesundheitsamt künftig nur noch eine ‚Quarantäne- und Genesenenbescheinigung‘ per Post zugeschickt, in der die geltenden Regeln ausführlich erläutert sind.“

Laut der Verordnung gilt die Isolation nicht erst mit dem Erhalt des positiven Testergebnisses, sondern in einigen Fällen schon vorher: Wer den PCR-Test hat machen lassen, weil er Erkältungssymptome hatte, oder ein zuvor gemachter Schnelltest- oder PCR-Pooltest positiv war, muss sich direkt nach der Durchführung des PCR-Tests isolieren und auf das Ergebnis warten. Fällt dieses negativ aus, endet die Isolation selbstverständlich unmittelbar.

Quarantäne-Regeln in NRW: Auch Neuerungen beim Freitesten

Ist der PCR-Test jedoch positiv, muss man sich automatisch zehn Tage lang in Isolierung begeben. Nach diesem Zeitraum endet die Isolierung automatisch. Die zehn Tage gelten ab dem Tag des ersten positiven Tests. Heißt: Wer einen PCR-Test gemacht hat, weil zuvor schon ein Schnelltest angeschlagen hat, muss die zehn Tage ab dem Tag des positiven Schnelltests rechnen.

Coronavirus - Isolation nach positivem PCR Test
Bei der Umsetzung der Quarantäne-Regeln wird in NRW nun auf die Eigenverantwortung der Bürger gesetzt. (Symbolbild) © Sebastian Gollnow

Wer schneller aus der Isolation herauskommen möchte, hat nach wie vor die Möglichkeit, sich freizutesten. Das ist prinzipiell nach sieben Tagen möglich. Voraussetzung dafür ist aber, dass man mindestens 48 Stunden lang frei von Symptomen ist. Hierzu ist kein weiterer PCR-Test notwendig. Es reicht ein offizieller Schnelltest. Eine Sonderregelung gilt für Beschäftige in Krankenhäusern und Pflegeheimen: Hier ist ein PCR-Test Pflicht. Bei allen muss das Ergebnis einen Monat lang aufbewahrt werden.

Ähnliche Regeln gelten für Kontaktpersonen, die mit dem Infizierten im selben Haushalt leben. Dann tritt unmittelbar eine zehntägige Quarantäne in Kraft. Freitesten ist ebenfalls nach sieben Tagen möglich. Schul- und Kitakinder können sich bereits nach fünf Tagen freitesten.

Neue Verordnung in NRW: Diese Regeln gelten für Kontaktpersonen

Gute Nachrichten aber für Geboosterte. Denn wer bereits eine Auffrischungsimpfung bekommen hat, muss auch als Kontaktperson desselben Haushalts nicht in Quarantäne. Das gilt ebenso für geimpfte Genesene, für Geimpfte, deren zweite Impfung mindestens 14 Tage und nicht mehr als 90 Tage zurückliegt sowie bei Genesenen, bei denen der positive Test mindestens 28 Tage und nicht mehr als 90 Tage zurückliegt.

Ohnehin nicht in Quarantäne müssen Kontaktpersonen gehen, die nicht mit dem Infizierten im selben Haushalt leben. Aber auch hier kommt das Stichwort „Eigenverantwortung“ ins Spiel. Wer nicht geboostert ist, aber Kontakt zu einem nicht im selben Haushalt lebenden positiv Getesteten hatte, wird eindringlich gebeten, Kontakte so gut es geht zu vermeiden, bei Kontakten Maske zu tragen und sich beim Auftreten von Symptomen testen zu lassen.

Um schnellstmöglich darüber informiert zu sein, ob man Kontakt zu einem Infizierten hatte, nutzen viele Menschen nach wie vor die Corona-Warn-App. Für Geboosterte gibt es aber schlechte Nachrichten: Sie werden nach einem neuen Update ignoriert. Und es gibt ein weiteres Problem: Aufgrund der hohen Corona-Zahlen während der Omikron-Welle spuckt die App mittlerweile oft eine rote Warnung aus. Das RKI rät dazu, die Anwendung an bestimmten Orten einfach auszuschalten. *wa.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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