Wirtschaft

Deutsche-Bank-Aktie stürzt ab Blackrock wettet auf Kursverfall

Das ist kein guter Tag für Aktionäre der Deutschen Bank.

Das ist kein guter Tag für Aktionäre der Deutschen Bank.

(Foto: REUTERS)

Blackrock zählt zu den größten Aktionären der Deutschen Bank. Das hält den weltgrößten Vermögensverwalter allerdings nicht davon ab, auf einen Kurssturz an den Börsen zu spekulieren. Und die Wette scheint aufzugehen.

Aktionäre der Deutschen Bank haben angesichts des heftigen Kursrutsches ziemlich schlechte Laune - eine Ausnahme dürfte Blackrock sein. Denn der weltgrößte Vermögensverwalter hatte wie andere Anleger auch vor dem Absturz die Wetten auf einen Kursrückgang erhöht. Allerdings ist Blackrock zugleich einer der größten Aktionäre der Deutschen Bank und war in den vergangenen Monaten nicht als Leerverkäufer bei dem Geldhaus aufgetreten. Ein Blackrock-Sprecher lehnte eine Stellungnahme ab.

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Deutsche Bank 15,64

Blackrock hielt am Donnerstag Netto-Leerverkaufspositionen in Höhe von 0,5 Prozent der Deutsche-Bank-Aktien, wie heute aus Daten des Bundesanzeigers hervorgeht. Veröffentlicht werden erst Positionen ab dieser Höhe, deshalb muss das Ausmaß der entsprechenden Leerverkäufe zuvor geringer gewesen sein.

An der Börse in Frankfurt war der Aktienkurs der Bank am Morgen um rund 17 Prozent eingebrochen, mittlerweile haben sich die Verluste auf knapp 12 Prozent reduziert.

Mit Leerverkäufen wetten Anleger auf einen Kursverfall einer Aktie. Dabei leihen sie sich Wertpapiere gegen eine Gebühr und verkaufen sie dann. Sinkt der Preis bis zum Rückgabe-Datum, können sie sich billiger mit den Titeln eindecken und streichen die Differenz ein. Das ist allerdings nicht ohne Risiko: Steigt der Aktienkurs, geht die Wette schief.

Banken unter Druck

Derweil haben andere Leerverkäufer, die bereits seit Längerem auf einen Kursrutsch bei der Deutschen Bank spekulieren, ihre Wetten erhöht. So stockte der Hedgefonds AQR Capital Management seine Netto-Leerverkaufspositionen vergangene Woche auf 1,6 Prozent auf. Insgesamt beliefen sich solche Positionen bei der Deutschen-Bank-Aktie den Bundesanzeiger-Daten zufolge zuletzt auf knapp 4,8 Prozent.

Die Deutsche-Bank-Aktie war bis Mitte Februar noch der größte Gewinner im deutschen Leitindex Dax. Im Zuge der Ausbreitung des Coronavirus geht es seitdem jedoch bergab. Auch andere Banken leiden. Aus Furcht vor weiteren Belastungen für die Geldinstitute fliehen Anleger regelrecht aus Finanzwerten. Der europäische Bankenindex fällt um fast zehn Prozent auf ein Elf-Jahres-Tief von 102,66 Punkten. Das ist der größte Kurssturz seit dreieinhalb Jahren. Der Hintergrund: Noch niedrigere Zinsen und eine Konjunkturschwäche würden die Erträge der Banken im Privatkundengeschäft und in der Vermögensverwaltung weiter belasten.

Quelle: ntv.de, jga/rts

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